Sakrale Glasmalerei in reformierten Kirchen im Aargau - chronologische Übersicht

Eine chronologische Übersicht über alle reformierten Aargauer Kirchen und ihre (soweit bekannt) genauen Entstehungsdaten findet sich auf der Seite Kirchen chronologisch.

Für diese chronologische Auflistung ist zu beachten, dass sich «chronologisch» auf die Entstehungszeit der jeweiligen Kirchen bezieht, nicht auf die der Glasmalereien, obschon dies zusammenfallen kann, vor allem in neueren Kirchen, bei denen Kirchenbau und Ausstattung innerhalb von wenigen Jahren zustande kamen. Je älter eine Kirche, desto unwahrscheinlicher ein Bestand an zeitgleicher bzw. orginaler alter Glasmalerei, die manchmal noch in Fragmenten erhalten ist (zum Beispiel in der Kirche Suhr, die ansonsten moderne Glasmalereien zeigt).

Allianzwappenscheibe von Rinach (unbekannter Glasmaler, um 1500) in der frühgotischen Kirche Auenstein

In den meisten Aargauer reformierten Kirchen sind historische und moderne Glasmalereien vorhanden.
Eine Ausnahme bilden die folgenden Kirchen; sie zeigen ausschliesslich Weissfenster. Es handelt sich also zumeist um moderne Kirchen aus dem 20. Jahrhundert, in denen keine Glasmalereien zu finden sind.

  • Villigen: 1347

  • Spreitenbach: 1638

  • Seon: 1708

  • Baden: 1714

  • Frick: 1908–10

  • Wettingen: 1938–39

  • Muri: 1954–55

  • Laufenburg: 1958–59

  • Unterentfelden: 1959–60

  • Rohrdorf: 1963–64

  • Untersiggenthal: 1963–65

  • Kaiseraugst: 1966–67

  • Hausen: 1977–78

  • Teufenthal: 1980

Drei Kirchen präsentieren sich heute ohne Glasmalereien, aber ursprünglich gab es Fenster aus dem 19. Jahrhundert, die mittlerweile woanders aufgewahrt werden bzw. kam es trotz Projekt zu keinem Auftrag.

  • Ammerswil: Zwei Glasgemälde aus der Kirche befinden sich im Historischen Museum in Bern.
  • Meisterschwanden: Die beiden ehemaligen Fenster von Georg Röttinger aus dem frühen 20. Jahrhundert befinden sich heute im Kirchgemeindehaus.
  • Seengen: Projektskizze von Georg Röttinger für eine nicht ausgeführte Scheibe

In kaum einer alten Kirche sind die originalen Glasmalereien integral erhalten geblieben; so etwa fielen sie Bränden zum Opfer (Beispiel Kirche Suhr), wurden gestohlen, veräussert oder anlässlich von Renovationen entfernt.

Chronologische Übersicht

vorromanische Kirchen

  • Staufberg: drei gotische Fenster im Chor
  • Uerkheim: fünf historische Wappenscheiben

romanische Kirchen

  • Leutwil: drei historische Scheiben – Chorfenster 19. Jahrhundert
  • Rued: Georg Röttinger (Chorfenster) – vier historischen Scheiben
  • Thalheim: zwei historische Scheibenfragmente

romanisch-gotische Kirchen

  • Birrwil: zwei historische Allianzscheiben von 1640 und 1689 – Friedrich Berbig (zwei Fenster)
  • Umiken: Felix Hoffmann (drei Fenster im Chor)

frühgotische Kirchen – 11./12. Jahrhundert

  • Auenstein: Felix Hoffmann – historische Wappenscheibe
  • Remigen: Willy Kaufmann (ein Fenster)
  • Egliswil: Hans Anliker (Chorfenster)
  • Unterkulm: sieben historische Scheiben
  • Veltheim: Georg Röttinger (drei Chorfenster)
  • Mandach: Fritz Strebel (Chorfenster)
  • Aarburg: Eduard Renggli (Mittelfenster über Hauptportal)

hochgotische Kirchen – 13./14. Jahrhundert

  • Schinznach: zwei historische Wappenscheiben (Erlachkapelle)
  • Mönthal: historische Scheiben (Rundscheibe im Chor, zehn kleine Wappenscheiben in den Langhausfenstern)
  • Leerau: sieben historische Wappenscheiben
  • Windisch: Felix Hoffmann(Chorfenster)

spätgotische Kirchen

  • Aarau: Felix Hoffmann (sechs Chorfenster) – Roland Guignard (sieben Fenster im Schiff)
  • Suhr: Felix Hoffmann (drei Fenster im Chor, sechs kleine Masswerkfenster im Schiff) – gotisches Glasfragment (Schiff)
  • Schafisheim: Monika Kagermeier (Chorfenster)

vorreformatorische Kirchen – 16. Jahrhundert

  • Kirchberg: Felix Hoffmann (drei Chorfenster; Szenen in den Seitenfenstern)
  • Schöftland: Felix Hoffmann (Scheibe im mittleren der drei Chorfenster – mehrere historische Wappenscheiben
  • Kölliken: Carl Roesch (sechs Scheiben in den Chorfenstern)
  • Zofingen: gotischer Passionszyklus um 1400 im zentralen Chorfenster – sechs historische Scheibe (Chorfenster) – Heinrich Röttinger (Fenster in der Taufkapelle) Reitnau: sechs historische Wappenscheiben

nachreformatorische Kirchen – 16. Jahrhundert

  • Reinach: Friedrich Berbig (zentrales Chorfenster) – Paul Eichenberger (Seitenfenster Chor und Schiff)
  • Brittnau: Hans Funk und Johann Jakob Müller (zwei historische Wappenscheiben) – Georg Röttinger (zwei Scheiben im Südfenster) – Fritz Strebel (drei Chorfenster und Masswerke im Schiff)
  • Bözberg: Roland Guignard (vier Chorfenster)
  • Erlinsbach: zwei historische Wappenscheiben – Werner Sommer (Ostfenster)

barocke Kirchen – 17. Jahrhundert

  • Gontenschwil: Paul Eichenberger (Chorfenster) – Hans Ulrich I. Fisch (acht historische Wappenscheiben)
  • Brugg: Reste von Glasmalerei an den unteren Rändern der Seitenschifffenster
  • Gränichen: Hans Ulrich Fisch II (sechs historische Wappenscheiben)
  • Birr: Werner Sommer (zwei Chorfenster)
  • Tegerfelden: fünf historische Scheiben (16. Jahrhundert) – zwei Kabinettscheiben von Karl Wehrli – zwei Familienwappenscheiben und eine Scheibe mit dem Aargauer Kantonswappen
  • Densbüren: zwei historische Scheiben – Werner Sommer (drei Chorfenster) – Fensterrose über dem Portal – Johann Rudolf Schläppi (zehn Wappenscheiben von örtlichen Stammfamilien und Einzelscheibe über dem Eingangsportal)
  • Bözen: Felix Hoffmann (zentrales Chorfenster) – historische Wappenscheibe
  • Lenzburg: Paul Zehnder (zwei Chorfenster)
  • Othmarsingen: Georg Röttinger (acht Scheiben in den Chorfenstern, vier Scheiben in den Fenstern bei der Empore, eine Rundscheibe über dem Seitenportal, eine Halbrundscheibe über dem Eingangsportal

Kirchen des 18. Jahrhunderts- Holderbank: Glasatelier Jakob Kuhn (vier Chorfenster und vier Seitenfenster)

  • Rothrist: neun historische Wappenscheiben
  • Zurzach: Johann Georg Röttinger (drei zentrale Fenster im Obergaden)

Kirchen des 19. Jahrhunderts

  • Rein: Werner Sommer (fünf Fenster im Chor)
  • Oberentfelden: Werkstatt Johann Jakob Röttinger (Chorfenster) – zwei historische Wappenscheiben
  • Safenwil: Fritz Strebel (sechs Fenster im Seitenschiff)
  • Gebenstorf: Firma Witwe Jacob Kuhn-Helmly (zwei Chorfenster)
  • Rheinfelden: Felix Hoffmann (drei Chorfenster)
  • Menziken: Friedrich Berbig (drei Chorfenster)
  • Bremgarten: Glasmaleratelier Jakob Kuhn (Masswerk)

moderne Kirchen des 20. Jahrhunderts

  • Mellingen: Minna Bühler (zwei Chorfenster)
  • Stein: Friedrich Glatt (zwei Rundbogenfenster)
  • Klingnau: Margrit Beck (drei Fenster im Langschiff)
  • Birmenstorf: Glasatelier Heinrich Mäder (zehn Längsseitenfenster)
  • Möhlin: NN (vier Fenster in Seitenwand)
  • Vordemwald: Paul Eichenberger (Rundfenster im Chor und Szenen in den Seitenfenstern)
  • Beinwil am See: Paul Eichenberger (halbrundes Chorfenster) – alte Scheibe von 1598 in einem der Nordfenster des Kirchenvorraumes
  • Mutschellen: Martha Huber-Villiger (Fenster bei der Eingangstüre)
  • Rupperswil: Felix Hoffmann (drei Chorfenster und zwei kleiner Scheiben in der Nordwand)
  • Wohlen: René Fröhlich (sechs Fenster)
  • Oftringen: Fritz Pauli (drei Chorfenster)
  • Würenlos: Daniel Gaemperle (elf Fenster)
  • Koblenz: Konrad Schmid (drei Chorfenster)
  • Niederlenz: Paul Eichenberger (Rundfenster im Chor) – Karl-Heinz Bürger (fünf Fenster im Schiff)
  • Buchs: Felix Hoffmann (ein seitliches Fenster)
  • Möriken: Robert Schär (fünf Chorfenster)
  • Hunzenschwil: Arnold Zahner (neun Fenster Ost- und Westwand)
  • Rohr: Karl-Heinz Bürger (23 Fenster in der Ostwand)
  • Turgi: Atelier Süss-Nägeli (zehn Buntglasfenster in den Seitenwänden)
  • Muhen: Heiny Widmer (Chorwand und zwei seitliche Fenster)
  • Bergdietikon: Werner Christen (seitliches Betonglasfenster)
  • Murgenthal: Gian Casty (Chorfenster)
  • Brunegg: NN (farbiges Rondell in der verglasten Eingangstüre)
  • Strengelbach: Roland Guignard (zwei Fenster in den Seitenwänden) – Fritz Strebel (Fenster im Foyer)
  • Obersiggenthal: Fritz Strebel (zwei Fenster)
  • Fislisbach: NN (zwölf Fenster in der Längswand)