Glasmalerei

In der Kirche Densbüren, so klein sie ist, findet sich eine reichhaltige Auswahl an Glasmalereien vom 17. bis ins 20. Jahrhundert.

Eine fröhliche Scheibe in leuchtenden Farben zu den Bach- und Mozartwochen auf dem Herzberg 1988

Die beiden ältesten Scheiben stammen von 1663 und wurden im gleichen Jahr gestiftet. Es handelt sich um je eine Standesscheibe (Bern) und eine Wappenscheibe (von Graffenried). Beide wurden vom Zürcher Glasmaler Gottfried Stadler (1616–1664) gestaltet. Ursprünglich hingen diese beiden Scheiben im Chor, wurden aber 1964, als dort die neuen Fenster von Werner Sommer eingesetzt wurden, in ein Fenster im Schiff eingesetzt.

Die Standesscheibe von Bern von 1663

Wappenscheibe von Albrecht von Graffenried von 1663

Im Rahmen der Renovation von 1964/65 wurden alle Fenster neu verglast. Gerne hätte die Kirchgemeinde Fenster des Aarauer Künstlers Felix Hoffmann (1911–1975) in Auftrag gegeben.

Kurt Walti, damals Pfarrer in Densbüren, schreibt hierzu:
«Er [Felix Hoffmann] hatte 1957 im Auftrag von Pro Argovia das Sgrafitto mit den Striehenmannli im neuen Schulhaus geschaffen und an seinen Arbeitstagen jeweilen bei uns gegessen. Aber seine (bescheidene) Honorarforderung für Kirchenfenster war die Kirchgemeinde viel zu hoch. So landeten wir dank der Vermittlung von Kunstglaser Rajsek in Boswil und Guido Fischer vom Kunsthaus bei Werner Sommer in Wohlen, der auch die Fenster von Erlinsbach, Rein und Birr schuf.»

Somit war es der Künstler Werner Sommer (1928–2012) aus Wohlen, der schliesslich die drei Chorfenster für die Kirche Densbüren schuf (1965). Sie stellen die Feiertage im Ablauf des Kirchenjahres dar: Weihnachten (linkes Fenster), Karfreitag (zentrales Fenster), Ostern, Auffahrt und Pfingsten (rechtes Fenster). Farblich dominieren Rot-, Blau- und Gelbtöne. Im Weihnachtsfenster wird im unteren Teil mit dem markanten Hahn bereits auf die Passion (Verrat Jesu durch Petrus) verwiesen. In den beiden Seitenfenstern dominiert im oberen Fensterteil je ein grosser Engel, die spiegelsymmetrisch je nach aussen gewendet sind. Der Engel im linken Fenster umfasst mit seinen Flügeln gleichsam eine strahlende Sonne, der Engel im linken Fenster wird mit seinen Flügeln Teil eines dynamisch wirbelnden Kreises.

das zentrale Chorfenster mit der asymmetrisch gestalteten Kreuzigungsszene

das linke Chorfenster: Auferstehung

das rechte Chorfenster: Pfingsten

Werner Sommer hat zwischen 1965 und 1981 in weiteren reformierten Aargauer Kirchen Fenster gestaltet, in Birr, Erlinsbach, Villmergen und Rein.

Lebenslauf und Werk des Künstlers (305 kB)
Ein eigener Internetauftritt informiert über Leben und Werk des Künstlers.

In den Fenstern auf der Südseite sind Wappenscheiben der insgesamt zehn Densbürer Stammfamilien zu finden: Es sind dies Amsler und Fasler (erstes Fenster), Frey, Muster, Windisch und Nussbaum (zweites Fenster) und Pfister, Senn, Wehrli und Hochstrasser (drittes Fenster). Diese zehn sorgfältig gestalteten Scheiben wurden alle vom Glasmaler Johann Rudolf Schläppi (*1924) aus Basel geschaffen.

Die beiden Wappenscheiben der Densbürer Familien Amsler und Fasler

Eine Besonderheit ist eine ins Fenster direkt über dem Eingangsportal eingelassene Scheibe. Sie zeigt einen beschwingt musizierenden Musikanten, wurde ebenfalls von Johann Rudolf Schläppi 1988 gestaltet. sie wurde gestiftet vom Volksbildungsheim und den dortigen Bach- und Mozartwochen als Dank dafür, dass die Abschlusskonzerte seit über dreissig Jahren in der Kirche Densbüren mit ihrer grossartigen Akustik stattfinden können. Diese Scheibe in fröhlichen Farben setzt einen ganz besonderen Akzent unter allen Glasmalereien in dieser Kirche.

Eine Fensterrose findet sich in der Eingangsportalwand im Obergaden (Empore). Die Glasmalerei in den vier Fischblasen ist mit dekorativen floralen Mustern gestaltet und stammt aus dem 19. Jahrhundert.

Die Masswerkfensterrose in der Portalwand

Fotos alte Scheiben © Hans Fischer