Das Innere

Der Innenraum besteht aus einem längsgerichteten Saalbau, an den ein eingezogener, gewölbter Chor anschliesst, welcher durch einen Triumphbogen vom Hauptschiff getrennt ist. An der linken Leibung des Trennbogens ist reichhaltig verzierte Kanzel angebracht, deren eindrucksvolles neugotisches Schnitzwerk von Josef Eigenmann aus Luzern geschaffen wurde. Auch der mit der Jahrzahl 1889 datierte Taufstein aus weissem Marmor ist neugotisch gestaltet. Die Kirchenbänke wurden von der Schreinerei Adolf Weber erstellt, Heinrich Merz führte das Chorgetäfel aus. Auf der Eingangsempore, die ursprünglich nach damals häufiger Praxis von zierlichen Gusseisensäulen gestützt wurde, ist die Orgel aufgestellt, deren Prospekt ebenfalls original erhalten ist. Das Emporengeländer stammt von Baumeister Giger. Nicht mehr vorhanden ist die aus alten Fotografien überkommene Ausmalung des Chores und der Schiffswändevon Jean Renggli: Die spitzbogigen Chorfenster waren von einer illusionistischen Architekturmalerei aus Säulchen, Gewölberippen und krabbenbesetzten Bogenrahmungen umgeben. Die Schiffswände zierte ein aus Spitzbogen gemaltes Brusttäfer. Friedrich Berbig aus Zürich, der auch für die Gestaltung der Glasfenster verantwortlich war, hatte zusätzlich neugotische Deckenmalereien entworfen, die durch den Beinwiler Maler Robert Hintermann ausgeführt wurden und ebenfalls nicht mehr erhalten sind.

Blick von der Empore ins Schiff und in den Chor

Kanzel, Chor und die drei Farbfenster im Chorscheitel

Trotz der gut erhaltenen Ausstattung ist der Innenraum auch von nachträglichen Renovationen geprägt. Karl Indermühle schien diesen 1927, wie es dem Zeitgeschmack und insbesondere seinem langjährigen Credo entsprach, etwas heimeliger gestalten zu wollen, hülste die Gusseisenpfeiler mit Holz ein, liess die übrigen Holzarbeiten auffrischen und setzte anstelle der Architekturmalerei an den Wänden ein Brusttäfer ein. Letzteres wurde mit der Renovation 1976 wieder entfernt, dafür ersetzte man damals die ursprüngliche Gipsdecke durch eine flache Holzdecke, welche die ehemalige Struktur der Feldereinteilung wieder übernahm. Das Chorgewölbe ist heute in einem Ockerton gestrichen, womit die Spitzbögen durch den Farbkontrast hervorgehoben werden.

Fenster

Zu den Kostbarkeiten der Ausstattung zählen die Glasmalereien, die von verschiedenen Stiftern geschenkt und vom Zürcher Friedrich Berbig (1845–1923) entworfen wurden, der auch das zentrale Chorfenster in der Kirche Reinach gestaltet hat. Mit ihrer dekorativen Erscheinung und den naturalistisch gestalteten Figuren sind sie für neugotische Kirchen typisch: Die drei Fenster im Chorscheitel enthalten figürliche Malereien in gotischen Architekturrahmungen (Tabernakel), andere beschränken sich auf geometrische, aber ebenfalls äusserst kleinteilige Musterungen in überwiegenden Rot- und Blautönen.

Eines der drei Fenster im Chorscheitel

Orgel

Die Orgel wurde 1890 von Orgelbau Goll in Luzern geliefert und kostete 15.867 Franken. Der Prospekt mit seinen neugotischen Schnitzereien aus Säulchenarchitektur, Masswerk und Krabbenwimpergen ist bis heute erhalten und zählt neben der Kanzel und den Fenstern zum wertvollsten Ausstattungsgut der Kirche.

Die Orgel von 1890 mit dem neugotischen Prospekt