Glasmalerei

Das Chorfenster enthält originale Glasmalereien aus der Zürcher Werkstatt von Johann Jakob Röttinger (1817–1877) und zeigt in einer architektonischen Rahmung Christus während der Bergpredigt. Wie es für den Historismus typisch war, sind die Figuren nicht mosaikartig aus unzähligen Glasteilchen zusammengesetzt, sondern wurden nahezu wie in einem Ölgemälde mit naturalistischer Körperhaftigkeit auf das Glas gemalt.

In einer ähnlichen Technik wurden auch die beiden wesentlich älteren, aus der Vorgängerkirche übernommenen gestifteten Wappenscheiben von 1603 geschaffen. Hergestellt wurden sie von der Werkstatt Balduin in Zofingen und prangen heute im nordöstlichen Seitenschiffsfenster: Die eine zeigt die Standesscheibe von Bern (Wappenpyramide Bern-Reich mit Adler), flankiert vom bannertragenden Bären und dem Zähringer Löwen, die andere das Wappen des damaligen Obervogts Franz Güder, der 1598–1607 die Grafschaft Lenzburg regierte. Eine Inschrift weist auf den vorangehenden Dorfbrand von 1601 hin. Die beiden Wappenscheiben wurden 2001 von Fritz Dold restauriert. Anlässlich dieser Restaurierung wurden bei sämtlichen Fenstern die einfachen Bleiverglasungen, die teilweise den Regen eindringen liessen, durch Metallrahmenprofile repariert und aussen durch dein Einsatz von leicht gewelltem «Goetheglas» geschützt.

Blick auf das Chorfenster mit der Darstellung der Bergpredigt