Blick in den Chorraum und die Holzdecke, deren Scheitel über dem liturgischen Zentrum mit Kanzel und Abendmahlstisch liegt

Das Innere

Der Innenraum ist ein überraschend getreues Abbild der Aussenhülle: Schlichte weisse Rauputz-Wände, von den keilförmigen Fensterbändern durchbrochen, tragen die Holzdecke, deren Scheitel über dem liturgischen Zentrum mit Kanzel und Abendmahlstisch liegt. Die in der Technik der Stülpschalung verlegten Holzbretter verlaufen seitlich gemäss dem Knick der Traufe und schaffen so die illusionistische Wirkung einer gefalteten Decke. Die Ähnlichkeit mit einem Zelt ist unverkennbar – erinnert sei hierbei auch an die äussere Dachform mit dem Knick, der wie ein herabgezogenes Tuch wirkt, das von «Zeltstangen» (d.h. von den konischen Pfeilern) festgehalten wird. Der Eindruck eines Zeltes sollte vermutlich nicht nur formal, sondern auch sinnbildlich geweckt werden: Gerade in den 1960er Jahren war die Zeltsymbolik über die Konfessionsgrenzen hinaus ein bevorzugtes Thema der Sakralarchitektur, denn sie war Ausdruck des Vorläufigen sowie eine Mahnung, dass das Erdendasein nur ein Durchgang ist und die ewige Wohnung erst im himmlischen Jerusalem bezogen wird.

Das Zeltartige der Kirche zeigt sich auch beim Blick auf Empore und Orgel

Eine seitliche Wand mit dem leicht abfallenden Boden

Der Boden fällt zum Chor leicht ab und ist mit grossen quadratischen Klinkerplatten belegt. Die hölzerne «Kanzel» ist auf ein Lesepult reduziert, das auf einem zweistufigen Podest steht.

Das hölzerne «Kanzel» in Form eines schlichen Lesepultes

Der steinerne Abendmahlstisch mit dem Taubenrelief wurde vom ortsansässigen Künstler Hans Jost entworfen und vom Bildhauer Roos in Dietikon ausgeführt.

Der steinerne Abendmahltisch

Eine spannungsgeladene Wirkung erhält der Chorbereich durch das einzelne, seitliche Betonglasfenster, das von Werner Christen aus Spreitenbach (1912–1983) geschaffen wurde. Es zeigt einen am Boden knienden, betenden Gläubigen, der von einem Lichtstrahl – in der christlichen Ikonografie traditionell gleichzusetzen mit Gott – erhellt wird.

Das grosse seitliche Fenster mit dem göttlichen Licht und farbigen Lichtreflexionen auf dem Boden

Die Kirche verfügt über 119 Plätze und auf der Empore weitere 48 Plätze. Zudem lässt sich unterhalb der Empore ein Teil des Kirchgemeindehauses zum Kirchenraum schlagen, indem die vertikale Holzverschalung geöffnet werden kann.

Die Orgel

Die mechanische Schleifladenorgel mit simplem, dreiteiligem Freipfeifenprospekt ist am Rand der Empore aufgestellt. Das Instrument enthält 2 Manuale und 11 Register. Hersteller war die nahe Firma Metzler in Dietikon 1962.