Die Glocken
Vor 1924 umfasste das Brugger Geläut fünf Glocken. Dann wurde der Glockenstuhl inklusive Geläut erneuert. Dabei kamen drei neue Glocken dazu, während eine alte aus dem Geläut entfernt wurde. Ihr weiterer Weg bis zu ihrem heutigen Platz vor dem Kirchgemeindehaus ist unter «Geschichten» beschrieben. Zwei Glocken blieben vorerst im Turm, waren aber nicht ins Vollgeläut einbezogen.
Eine dieser Glocken wurde 2002 aus dem Turm entfernt und im Vorraum aufgestellt.
Glocke in A
Sie wurde im Jahr 1924 in der Glockengiesserei Rüetschi in Aarau gegossen und trägt die Umschrift: «Höret, ihr Himmel, horch auf, o Erde, der Herr redet» (Jesaja 1,2). Auf der einen Seite trägt sie das Brugger Wappen und die Notiz: «Anno MDCCCCXXIV wurde das Geläut geschaffen durch die reformierte Kirchgemeinde Brugg ein eherner Zeuge des Glaubens.» Auf der anderen Seite befindet sich das Relief eines Posaunenengels. Die Glocke ist 4353 Kilogramm schwer und hat einen Durchmesser von 192 Zentimetern.
Glocke in d' («Nikolausglocke»)
Diese Glocke wurde im Jahr 1501 von Niklaus Oberacker aus Konstanz in der Brugger Hofstatt gegossen und trägt die Umschrift: «Gloria in excelsis Deo et in terra pax hominibus, ora pro nobis sankte nikolae duc nos de mundi turbine, anno Domini mccccci» («Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen, bitt' für uns, heiliger Nikolaus, führe uns aus dem Wirbel der Welt, im Jahr der Herrn 1501»). Auf beiden Seiten ist ein Relief des heiligen Nikolaus im Ornat über dem Brugger Stadtwappen. Die Glocke ist 2400 Kilogramm schwer und hat einen Durchmesser von 149 Zentimetern.
Glocke in e'
Diese Glocke wurde im Jahr 1924 in der Glockengiesserei Rüetschi in Aarau hergestellt und trägt oben die Inschrift: «Christus gestern und heute und derselbe in Ewigkeit». Auf den Seiten sieht man einerseits das Kreuz Christi auf einem Ornament und andererseits das Christusmonogramm neben dem A und dem Ω mit der Beischrift: «Einer ist euer Meister Christus». Die Glocke ist 1277 Kilogramm schwer und hat einen Durchmesser von 127 Zentimetern.
Glocke in fis'
Sie wurde im Jahr 1924 in der Glockengiesserei Rüetschi in Aarau gegossen. Sie ist umschrieben mit dem Spruch: «Alles, was Odem hat, lobe den Herrn». Auf den Seiten zeigt sie einerseits die Inschrift: «Unser Hoffen blieb Gott in des Krieges Not und dass die Liebe werde der Völker Gebot», andererseits das mittelalterliche Stadtsiegel von Brugg mit den Beischriften: «sigillum primum» und «S': communitatis : civiv : I : Brugga». Die Glocke ist 823 Kilogramm schwer und hat einen Durchmesser von 111 Zentimetern.
Glocke in a'
Es ist nicht klar, in welchem Jahr diese Glocke gegossen worden ist. Die Schriftzüge weisen jedoch ins Mittelalter und wahrscheinlich in eine Zeit vor dem Neubau der Kirche im Jahr 1479. Diese Glocke hängt am höchsten von allen und trägt die Umschrift: «O REX GLORIE XPE VENI CUM PACE SCE NICOLAE ORA PRO NOBIS» («Oh König von Ruhm, Christus, komm mit Frieden. Heiliger Nikolaus, bitt' für uns»). Die Glocke ist 730 Kilogramm schwer und hat einen Durchmesser von 101 Zentimetern.
Glocke in e''
Diese Glocke wurde im Jahr 1493 gegossen und ist die kleinste im Geläut. Sie ist zwar von der Läutelektronik ansteuerbar, ist aber nicht Teil des Vollgeläutes. Sie trägt die Umschrift: «Ave Maria gracia plena, Dominus tecum anno dmi mcccclxxxxlll iar» («Gegrüsst seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr sei mit dir im Jahr des Herrn 1493»). Die Glocke ist 180 Kilogramm schwer und hat einen Durchmesser von 62 Zentimetern.
Glocke in dis'
Diese Glocke wurde im Jahr 1501 von Niklaus Oberacker aus Konstanz gegossen. Sie war ab 1924 nicht mehr Teil des Vollgeläuts und wurde 2002 abgehängt. Sie steht heute im südlichen Vorraum des Turms. Sie trägt die Umschrift: «Osana heiß ich, meister niklaus zu kostenz goß mich. mccccci.» Die Glocke ist 250 Kilogramm schwer und hat einen Durchmesser von 69 Zentimetern.