Die Kirche Brugg
Die Stadtkirche Brugg steht im Westen der Brugger Altstadt und ist heute Teil der ehemaligen Stadtbefestigung. Die erste Kirche an diesem Platz wird 1227 erwähnt und war damals ein einschiffiger, zuerst romanischer und später gotischer Bau, der bis zum Jahr 1518 durch die bauliche Zusammenfassung von Seitenkapellen um zwei Seitenschiffe erweitert wurde. In den Jahren 1734–1740 wurde die gotische Kirche im barocken Stil umgebaut und erhielt ihre heutige Form.
Die Kirche ist eine dreischiffige Staffelhalle mit rechteckigem Grundriss. Das grosse Walmdach überdeckt alle Schiffe gleichermassen. Im Westen steht ein gegenüber dem Dachfirst leicht nach Norden versetzter Käsbissenturm mit quadratischem Grundriss. Im Osten ist ein dreiseitig geschlossener Chor angefügt.
Das Innere der Kirche wird von der Klarheit und Helligkeit beherrscht, die durch die farblosen Fenster und die weissen Wände erzeugt wird. Sie gibt in bemerkenswerter Weise den Geist der Aufklärungszeit wieder.
Glasmalereien gibt es mit Ausnahme der kleinen Familienwappen an den Fenstern keine. Die liturgischen Objekte wie Kanzel, Abendmahlstisch und Taufstein befinden sich im Chor und sind im barocken Stil des 17. Jahrhunderts reich ausgestaltet.
Ausserhalb der Kirche ist besonders das an die Kirche angebaute Lateinschulgebäude sehenswert. Dieses Gebäude wurde 1640 fertig gestellt und zeigt an seiner Ostfassade das Bildungskonzept jener Zeit.
In nächster Nähe befinden sich auch das Pfarrhaus und das Kirchgemeindehaus.
Verfasst von Raffael Sommerhalder
Ein besonderer Dank geht an Sigrist Hartmut Blumer, Brugg, Historiker Titus J. Meier, Brugg, Kirchenpfleger Alex Janett, Brugg, und das Sekretariat der reformierten Kirchgemeinde Brugg.
Fotos von Markus Hässig