Die Kirche Tegerfelden

Die Geschichte der reformierten Kirche in Tegerfelden, in einer reformierten Enklave im katholischen Bezirk Zurzach, geht auf eine Kapelle aus dem 13. Jh. zurück. Ab 1529 diente sie beiden Konfessionen als Gotteshaus. Das führte zu verschiedenen Spannungen, bis die Katholiken 1659 in Unterendingen eine eigene Kirche bauen und die Reformierten die Kapelle 1664 durch eine grössere nun rein reformierte Kirche ersetzen konnten. Diese wurde 1795 ausgebaut und 1957 modernisiert. 2011 erfuhr sie eine Innenrenovation, die von 30 Freiwilligen durchgeführt wurde.

Die Kirche ist ein rechteckiger Predigersaal mit einem Vorraum im Westen und einem markanten steinernen Turm im Osten. Das ehemals klassizistische Interieur wurde 1957 entfernt und durch Naturholzkonstruktionen ersetzt, sodass die Kirche heute einen kühlen, schlichten und modernen, aber zugleich naturverbundenen Eindruck macht.

Die Kirche Tegerfelden

Künstlerisch herausragend sind die zehn Kabinettscheiben aus dem 17. und 19. Jahrhundert. Die fünf älteren Scheiben stehen unter kantonalem Schutz und sind wertvolle Zeugen des politischen, kirchlichen und künstlerischen Lebens ihrer Zeit. Ein weiteres Highlight ist die im Jahr 1967 von Peter Hächler geschaffene Chornische mit den vier Thronwesen aus Offenbarung 4 und 5. Seit Ostern 2016 hängt im Chor der Kirche, auf der linken Seite des Torbogens, ein grossformatiges Bild mit dem Titel «Ort» (2011), der Künstlerin Anita Sieber Hagenbach.

Die Kirchgemeinde Tegerfelden feierte 2014 unter dem Motto «Chile und meh» das 350-Jahresjubiläum ihrer Kirche. Zu diesem Anlass wurde von Thomas Färber eine Broschüre zur Geschichte der Kirchgemeinde verfasst. Sie kann auf der Website der Kirche Tegerfelden (unter Downloads) heruntergeladen werden.

Verfasst von Raffael Sommerhalder

Sämtliche Fotos wurden von der Kirchgemeinde Tegerfelden (René Brogger und weitere Fotografinnen und Fotografen) zur Verfügung gestellt.

Ein besonderer Dank geht an Frau Anita Sieber Hagenbach, Kirchenpflegerin, Unterendingen.