Das Innere

Organisatorisch sparsam und übersichtlich, erreicht man von der Vorhalle aus sämtliche Räumlichkeiten von der Teeküche über die Toiletten und den Unterrichtssaal bis zum eigentlichen Kirchenraum, der gegenüber den übrigen Räumen um drei Trittstufen tiefer gelegt ist. Der vielfältig nutzbare Unterrichtsraum lässt sich, wie so oft, durch eine hölzerne Faltwand zum Kirchenraum je nach Bedarf abtrennen oder hinzuschlagen. Der 160 Plätze umfassende Kirchenraum kann somit durch weitere 70–80 Sitze ergänzt werden, ebenso lässt sich der Unterrichtsraum als Bühne benutzen, indem die Stühle des Kirchenraums gewendet werden.

Der Chorberich mit Kanzel, Abendmahlstisch, Flügel und dem grossen Wandteppich

Im Kirchenraum verjüngt sich die Trapezform des Grundrisses zum Chor hin, zugleich steigt die naturbehandelte Holzriemendecke steil an. Nebst der Gesamtform beeindruckt die vielfältige Lichtführung, die beim üblichen Blick zum Chorbereich hin jegliche Blendung und den direkten Blick nach draussen vermeidet: Von rechts dringt das Tageslicht durch das hochgelegene, schräg ansteigende Fensterband ein, von links strömt es durch das Rohglas zwischen den Lamellen hinein und wird durch diese nach vorn ins Chorhaupt gelenkt, das zur rechten Seite durch ein einzelnes, hohes Chorfenster belichtet wird. Der Boden des Kirchenraumes wurde mit dunklem «Succoflor» belegt. Der zwei Trittstufen höher gelegene Chor enthält nebst dem Abendmahlstisch eine bescheidene «Kanzel», die bewusst nur unwesentlich erhöht ist, «damit der Prediger nicht aus hoher Warte über die Gemeinde hinweg predigt». Im Kanzelsockel wurden bei der Grundsteinlegung Zeitdokumente einbetoniert, die bereits während der Einmauerung etwas selbstkritisch als Zeugen der «Wohlstandskrankheit und Überkonjunktur» bezeichnet wurden.

Die Orgel mit 8 Registern auf zwei Manualen und Pedal steht ebenerdig in der Nordostecke des Schiffs nahe an der Faltwand zum Unterrichtssaal. Sie wurde 1973 durch Armani & Mingot in Lausanne gebaut. Der hölzerne Prospekt nimmt die Architektur des Innenraums auf, setzt aber mit der gegenläufigen Neigung der drei zahnförmigen Kästen einen kräftigen Kontrapunkt. 2012 wurde die Orgel dank Spendengeldern und Erträgen aus Benefizkonzerten durch Orgelbau Goll AG in Luzern generalrevidiert und umgebaut. Dabei ersetzte man das vorhandene Regal durch eine waagrecht eingebaute Trompete und ergänzte das Pedal durch ein zusätzliches 8'-Register.

Der Wandteppich «Die wartende Gemeinde» im Chor

Der künstlerische Schmuck im Kirchenraum sollte auf ein Wandbild aus farbigem Mörtel beschränkt werden, das anlässlich der Einweihungsfeier im Entwurf bereits in natürlicher Grösse zu sehen war. Das mit «Die wartende Gemeinde» betitelte Gemälde wurde damals vom seinem Künstler, dem Badener Kantonsschul-Zeichenlehrer Otto Kuhn erläutert: «Wir alle stehen in einem gewaltigen Umbruch, der die Welt verändert. Alle Zeitgenossen, die tiefer denken, warten auf etwas, alle ersehnen gleichsam einen gleichen Heilsanspruch. Dieses Warten ist für viele bezeichnend. [...] Auf dem roten, braunen, erdfarbenen Band, das eben unsere Welt darstellt, wartet eine Gemeinschaft. Sie richtet den Blick auf dasselbe Ziel. Das senkrechte Band stellt das Licht, das Göttliche dar, das von irgendwoher kommt, uns berührt und wiederum einem Ziel zustrebt, irgendwohin. In der wartenden Gemeinde stehen einige im Licht, andere im Schatten. Das Bild mag auf den ersten Blick diesseits-betont sein, aber wer genauer drin liest, wird doch verschiedene Gedanken finden, die weiter weisen. Dem Beschauer obliegt nun die Aufgabe, in weiterer Vertiefung in das Werk eine Antwort zur Lösung der Probleme zu erhalten.»