Die Glocken

Das Geläut der Möriker Kirche besteht aus vier Glocken, die 1950 für den Neubau von der Giesserei Rüetschi in Aarau gegossen worden sind. Die Glocken hängen in einem Glockenstuhl aus massivem Eichenholz und wiegen zusammen beinahe sieben Tonnen. Alle vier Glocken tragen eine Inschrift.

Glocke 1: Ton b; Gewicht 3411 kg; Inschrift: «Der Herr segne und behüte Dich»

Glocke 2: Ton d’; Gewicht 1720 kg; Inschrift: «Zum Wächter habe ich Dich bestellt»

Glocke 3: Ton f’; Gewicht 1024 kg; Inschrift: «Tröstet, tröstet mein Volk»

Glocke 4: Ton g’; Gewicht 734 kg; Inschrift: «Gebt dem Herrn Eurem Gott die Ehre»

Die Glocke 2 wurde von der Einwohnergemeinde, Glocke 4 von der Familie Karl Schärer gestiftet.

Das Geläut der alten Kirche bestand ebenfalls aus vier Glocken, die bis auf eine Ausnahme erhalten blieben. Die beiden grösseren Glocken befinden sich heute im Schloss Wildegg. Die kleinste Glocke, die so genannte Antoniusglocke, steht auf einem Steinsockel im Eingang der Kirche Möriken. Sie ist auf das Jahr 1400 datiert und damit einer der ältesten Glocken im Kanton Aargau. Ein wenig älter war zum Beispiel die Glocke der Pfarrkirche Bremgarten aus dem Jahr 1397, sie wurde aber 1984 bei einem durch unsachmässige Renovierungsarbeiten verursachten Brand zerstört.

Die dritte Glocke des alten Möriker Geläuts wurde eingeschmolzen. Ihr Material wurde für die kleinste Glocke des neuen Geläuts wiederverwendet.

Die Antoniusglocke hat einen Durchmesser von 46 Zentimetern und trägt die lateinische Inschrift «st. Antonni.ora.pronobis.anno.dom.m.cccc» («Heiliger Antonius, bitte für uns, im Jahre des Herrn 1400»). Man geht davon aus, dass die erste Kirche dem Wüstenheiligen Antonius dem Grossen geweiht war. Nicht ganz klar jedoch ist, ob sich die Inschrift auf den Wüstenvater oder auf den Heiligen Antonius von Padua bezieht, der im Laufe der Zeit an die Stelle von Antonius dem Grossen getreten zu sein scheint.

(Die Informationen zu diesem Kapitel stammen hauptsächlich aus: Georges Rapp: Das Geläute der reformierten Kirche Möriken, 2006.)