Ein Meisterwerk der schweizerischen Querkirchenkunst

Das Städtchen Zurzach, Hauptort des Bezirks Zurzach im Nordosten des Kantons Aargau und seit dem Mittelalter mit Stadtrecht, war seit dem Mittelalter ein wichtiger Markt. Bereits 1529 entschied man sich für den neuen Glauben. Vorerst wurde die Pfarrkirche im Zentrum des Ortes paritätisch genutzt.

Ab 1716 wurde die reformierte Kirche erbaut und 1724 eingeweiht. Baumeister war der Zürcher Architekt Matthias Vogel (ca. 1676–1748). Sie befindet sich mitten im Städtchen an der Schwertgasse am östlichen Ortseingang. In umittelbarer Nähe befindet sich das katholische Verenamünster, das der heiligen Verena geweiht ist, der berühmten Ortsheiligen von Zurzach.

Die reformierte Kirche Zurzach stellt eine der ersten Querkirchen in der Schweiz dar, ein typisch protestantischer Kirchenbau.1676 wurde die Kirche Wilchingen im schaffhausischen Klettgau erbaut; in Proportionen und Grundriss ist sie mit der Kirche Zurzach identisch.

Das Ensemble von Kirche mit ihrem markanten Turm und dem Kirchgemeindehaus mitten im Zentrum des Städtchens Bad Zurzach

Matthias Vogel hat kurz vor der Kirche Zurzach bereits die Kirche Baden (1712–14) erbaut. Diese beiden Kirchen nehmen insofern eine Schlüsselstellung innerhalb des reformierten Kirchenbaus in der Schweiz ein, als sie beide denselben Bautyp des streng-nüchternen Predigtsaales, der vorrangig dem Wortgottesdienst gilt, verkörpern.

1954 wurde die Stuckdecke renoviert, 1960/61 erfolgte eine Innenrenovation, 1967/68 die Renovation der Empore und der Orgel. 1979 wurde das Äussere der Kirche renoviert, 2000/01 die Kirchendecke.

Die reformierte Kirche Zurzach steht seit 1961 unter Denkmalschutz des Kantons Aargau.Die reformierte Kirchgemeinde Zurzach umfasst die Gemeinden Böbikon, Mellikon, Rekingen, Rietheim, Rümikon und Wislikofen.

2017 hat die Kirchgemeinde die 300-Jahrfeier der Kirche Zurzach gefeiert.

Die Verfasserin dankt dem Sigristen Fredi Portner für seine engagierte Unterstützung.

Verfasst von Barbara Tobler
Fotos von Markus Hässig