«...dafür schlafen sie am andern Tag in der Unterweisung.»

In der Festschrift «50 Jahre Reformierte Kirchgemeinde Oftringen» ist von Problemen mit den Konfirmanden zu lesen, welche die Kirchgemeinde bereits in den 1920er Jahren beschäftigten. Sie werfen ein bezeichnendes Licht auf die Rivalität zwischen dem militärischen Vorunterricht und der Unterweisung sowie auf die Intoleranz gegenüber kirchenferneren Freizeitbeschäftigungen, wie sie heute nicht mehr denkbar ist:

«Die Behörde hatte sich immer wieder mit der Teilnahme der Konfirmanden an den abendlichen Vereinsstunden zu befassen. Ein Pfarrer klagte einmal: «Zweimal pro Woche besuchen sie von acht bis zehn Uhr abends den Vorunterricht; dafür schlafen sie am andern Tag in der Unterweisung.» Viele Jünglinge blieben nach Beendigung des Vorunterrichtskurses, den man noch duldete, nachher einfach im Sportverein. Man gestattete schliesslich das Mitturnen, verbot aber die Teilnahme an Sitzungen und Turnfahrten. Im Jahre 1952 erliess der Kirchenrat ein generelles Verbot, wonach Konfirmanden den Vereinsübungen fernzubleiben haben. Wer aber soll dieses Verbot kontrollieren und durchsetzen, und mit welchen Mitteln?»