Allerlei Nächtliches und ein spezielles Buchcover

«Wie bei vielen anderen Kirchen existiert auch in Densbüren die Sage, dass der Bau an einem anderen Ort, nämlich auf der Gloggerte gegenüber geplant war, aber das Baumaterial immer über Nacht von Geisterhand an den heutigen Standort gebracht worden sei.

Es gibt aber auch eine unheimlichere Version: Während sie die einen da haben wollten, wo sie heute steht, hätten sie die andern lieber auf der Bihalde gesehen. Und weil die die stärkere Partei waren, führten sie das Baumaterial dorthin. Eines Nachts aber sei es unter Holtergepolter durch die Luft an den Ort geflogen, wo dann die Kirche gebaut wurde. Wer dieser Züglete aus dem Fenster heraus zuschaute, der bekam in selbiger Nacht weisse Haare und wer gar so vorwitzig war, dass er sich auf die Strasse begab, ward hernach im Dorf nicht mehr gesehen.»
(aus: 350 Jahre Kirche Densbüren: Eine kleine Kirchengeschichte, Seite 3)

Geisterkräfte auch in Densbüren – mit einigen der unabdingbaren Ingredienzien solcher Geschichten: geisterhafte Flüge von Materialien, selbstredend nachts, genauso wie die berühmten «weissen Haare über Nacht» und das Verschwinden (zu) naher Augen- und Ohrenzeugen: «S' Totemügerli» lässt grüssen!

2006 erschien im AT-Verlag das Buch «Orte des Grauens in der Schweiz: Von Spukhäusern, Geisterplätzen und unheimlichen Begebenheiten» von Hans Peter Roth und Niklaus Maurer – und ausgerechnet die Kirche Densbüren hat die eher zweifelhafte Ehre, den Buchumschlag zu zieren: in dramatischer und schräg gestellter Untersicht vor violett verfremdetem Nachthimmel, während eben ein Blitz in den Dachreiter einschlägt und diesen von oben erleuchtet. Der Berührungspunkt von Dachreiterspitze und Blitz löst eine eine Art liegendes Leuchtmandala aus, das gleichzeitig den Brennpunkt des Buchcovers bildet.