Die Kirche Uerkheim

Die 1520/21 in ihrer heutigen Form entstandene Kirche von Uerkheim gilt als eines der «Hauptwerke der spätgotischen Steinmetzkunst im Aargau» (Stettler). Dafür verantwortlich ist der qualitativ hochwertig ausgeführte vorreformatorische Choranbau des frühen 16. Jahrhunderts. Auch die erhalten gebliebenen fünf Figurenscheiben aus der Bauzeit sind kunsthistorisch sehr wertvoll. Dem entsprechend wurde in der «Neuen Zürcher Zeitung» vom 30. Oktober 1926 von der damals eben abgeschlossenen Renovation über das «vergessene spätgotische Baudenkmal» in Uerkheim berichtet und die Empfehlung ausgesprochen: «Kunstfreunde sollten es nicht versäumen, wenn sie in die Umgebung von Uerkheim … kommen, das renovierte spätgotische Baudenkmal zu besichtigen».

Flugbild der Kirche Uerkheim von Osten hergesehen, davor das Pfarrhaus, im rechten Hintergrund der Friedhof

Diese Empfehlung gilt auch heute noch uneingeschränkt – besonders seit der Innenrenovation des Jahres 1994, durch welche die Chordeckenbemalung nochmals deutlich aufgewertet worden ist. Auch der 2013 erfolgte Wiedereinbau der restaurierten «Mondsichelmadonna» von 1520/21, die ein Kunstdieb 2001 entwendet hatte und die 2010 schwer beschädigt wieder zurückgeholt werden konnte, stellt einen weiteren guten Grund dar, dieses Gotteshaus zu besuchen.

Chor und Glasgemälde stehen wegen ihrer kunsthistorischen Bedeutung seit 1926 unter eidgenössischem Denkmalschutz.

Verfasst von Markus Widmer-Dean

Das Bildmaterial stammt Markus Widmer-Dean (allgemeine Bebilderung) sowie von Pfarrer David Scherler (historische Abbildungen) und Hans Fischer (Glaskunst).