Das Innere

Der Grundriss der chorlosen, typisch protestantischen Saalkirche ist ein langgestrecktes Rechteck, das im östlichen Drittel Richtung Kanzel um zwei Stufen erhöht ist und sich dennoch als Einheit mit dem Schiff präsentiert. Die Stirnwand, seit 1903 mit der Kanzel und Kanzelaufgang versehen, wirkt durch den Turmeingang mit spätgotischem Rundbogen und den linksseitigen Kanzelaufgang einen asymmetrischen Ansicht, der durch die beiden, symmetrisch gesetzten Fenster mit den Glasmalereien von Paul Zehnder eingerahmt und abgeschlossen wird.

Blick durch das Schiff auf Abendmahlstisch, Kanzel, Gestühl und Fenster

Die Ostwand mit Kanzel, Kanzelaufgang, dem asymmetrisch versetzten Eingangsportal zum Turm und den beiden Rundbogenfenstern mit Glasmalereien von Paul Zehnder

Die Flachdecke über Hohlkehle ist mit Rokokostukkaturen, teils auch von Bandornamenten durchsetzt. Sie wurde 1760 von Jakob Mäusburger gestaltet.

An der westlich gelegenen Gegenwand findet sich die eingebaute Empore mit Orgel und Orgelprospekt, die ursprünglich weniger weit ins Schiff hineinragte.

Die Ostwand der Stadtkirche mit Kanzel und Fenstern wirkt in sich geschlossen und bildet ein Gegengewicht zur Empore mit der Orgel.

Die 1760–63 eingebaute Empore mit der Orgel und dem prunkvollen Rokoko-Orgelprospekt, darüber die prachtvolle Stuckdecke von Jakob Mäusburger (1760)

1973 wurde die Orgel im bestehenden Prospekt durch ein neues Instrument ersetzt.

Die Ausstattung ist barock: Die Kanzel stammt von 1641, das Gestühl wurde um 1668 eingebaut. Der Taufstein von 1763 aus Marmor stammt vom Berner Möbelschreiner Mathäus Funk, der Abendmahlstisch um 1670 in Staffelegger Alabaster von Hans Henz.

Der erhaltene Teil des Chorgestühls (um 1668), im Vordergrund der untere Teil des aufwendig gestaltetete Epitaph Daniel Tscharners (1675–1712)

Der Abendmahlstisch von Hans Henz aus Staffelegger Alabaster (um 1670)

Im Innern der Stadtkirche befinden sich drei Epitaphien und zwei Grabsteine: Die Epitaphien (Grabdenkmäler) für im zweiten Villmergerkrieg von 1712 gefallene bernische Offiziere Jean-Nicolas Quisard (1653–1712), Abraham Jenner (1670–1712) und Daniel Tscharner (1675–1712) bzw. weitere Grabdenkmäler für bernische Landvögte auf Lenzburg des 16.–18. Jahrhunderts; sie befinden sich an der Nordwand.

Das Sandstein-Epitaph von Daniel Tscharner ist plastisch aufwendig gestaltet und mit einem aufgemalten Baldachin zusätzlich geschmückt.

Der Epitaph von Daniel Tscharner (1675–1712) über dem Chorgestühl an der Nordwand

Detail aus dem Epitaph von Abraham Jenner (1670–1712), das einen Totenschädel vor zwei gekreuzten Knochen auf Grabtuch zeigt

Über dem Südeingang findet sich eine Wappentafel des Magistrats von Lenzburg aus der Zeit des Kirchenbaus (1667).