Bedächtiger Heimatstil aus der Blütezeit der Moderne

Die reformierte Kirche Würenlos ist ein überraschend bodenständiges Beispiel aus der architektonisch aufregenden Zeit der 1930er Jahre, als die modernen Konzepte so manche traditionellen Vorstellungen überrollten. Mit kühlem Gewissen liess der Architekt die Moderne dort einfliessen, wo sie praktisch war, nämlich in der Disposition der Gebäude, der Belichtung und der Sparsamkeit – nicht aber in der Gesamterscheinung der Kirche, die man gerade von weither in ihrer Form, der freien Stellung und dem Mischwald im Hintergrund mit so mancher alten Dorfkirche verwechseln könnte, wie sie im Aaretal und den nahen Jurahängen anzutreffen sind. Während die Katholiken im selben Jahr eine verwegene, ‹bewahrten› sich die Reformierten mit ihrem Gebäude gleichsam den Dorfkirchentypen, den sie während 400 Jahren nur zur Hälfte besessen hatten.

Verfasst von Matthias Walter
Fotos von Markus Hässig

Die Kirche Würenlos: auf den ersten Blick eine typische ältere Dorfkirche – aber in den Dreissigerjahren entstanden