Die Kirche Gontenschwil

Die reformierte Kirche von Gontenschwil geht auf einen Neubau des Jahres 1622 zurück. Damals wurde die alte vorreformatorische Kirche bis auf den Turm und Teile der Nordmauer abgebrochen und durch ein neues, deutlich grösseres Gotteshaus ersetzt. Dieser Schritt war Ende des 16. Jahrhunderts mit der schrittweisen Eingliederung der Dorfgemeinde Zetzwil in die Kirchgemeinde Gontenschwil aus Platzgründen notwendig geworden.

Zusammen mit dem alten Pfarrhaus, in welchem sich heute das Dorfmuseum befindet, dem neuen Pfarrhaus von 1867 und der schmalen Kirchgasse mit dem steilen Treppenaufgang zum Kirchhof zeigt sich eine stimmige, frühneuzeitliche Anlage.

Die Gontenschwiler Kirchgasse mit dem südlichen Treppenaufgang zum Kirchhof

Die Dorfgemeinde Gontenschwil besass anfänglich keine eigene Kirche und war zusammen mit anderen Dörfern der Region der frühmittelalterlichen Grosspfarrei Pfeffikon (heute Kanton Luzern) zugeteilt. Seit dem 13. Jahrhundert ist in Gontenschwil eine dem hl. Jakobus geweihte Kapelle nachweisbar, die im Lauf der Zeit vergrössert wurde und sich zur Filialkirche der Pfeffiker Mutterkirche entwickelte. Erst während der Reformationszeit wurde Gontenschwil zur eigenständigen Kirchgemeinde erhoben, welcher die Landesherrin Bern 1617 offiziell noch Zetzwil zuteilte. 1941 erlangte Zetzwil eine gewisse Eigenständigkeit mit dem Bau des Kirchleins, wo an zwei Sonntagen im Monat ein Gottesdienst abgehalten wird.

In Gontenschwil haben seit der Reformation mehr als 50 Pfarrpersonen die Gläubigen seelsorgerisch betreut. Bis 1956 war dies jeweils ein Pfarrer. Seit 1957 existiert ein zweites Pfarramt. In den 1960er-Jahren stellte die Kirchgemeinde in beiden Pfarrämtern erstmals auch Pfarrerinnen ein.

Verfasst von Markus Widmer-Dean

Sämtliche Bilder wurden vom Autor zur Verfügung gestellt.

Luftaufnahme des Kirchdorfs von Nordwesten